Zukunft Quantz-Collegium


Jochen Baier

Liebes sehr geehrtes Publikum,

im Jahr 2022 werde ich mein 40-jähriges Konzertjubiläum in Schloß Favorite begehen.

Ob das tatsächlich so sein wird, hängt von vielen Faktoren ab, die ich Ihnen hier erläutern will.

Hoffen wir auf eine Zukunft einer ganz besonderen Konzertreihe!

Ihr Jochen Baier

Quantz-Collegium e.V.


 

Hintergrund

Das Ensemble besteht nun seit 1936 unter diesem Namen. Benannt wurde es nach Johann Joachim Quantz, dem bedeutendsten deutschen Flötenvirtuosen der Barockzeit.

Gründung der Konzertreihe „Festlichen Serenaden Schloß Favorite“ im Jahr 1957 mit zwei Schwerpunkten: Musik des 18. Jahrhunderts am Hofe Friedrich II. mit Fokussierung auf die Musik, die damals im Zusammenhang mit der Querflöte entstand. Dazu die historischen Kostümen im passenden Ambiente der Sala terrena von Schloß Favorite.

In Folge hat sich zusätzlich sehr früh noch ein weiteres bedeutendes Merkmal der Konzertreihe entwickelt: die Aufführung von vergessenen Kompositionen (u.a. auch aus der Region) aus der Zeit des Barock und der Klassik.

Dadurch entsteht alljährlich eine grosse programmatische Vielfalt. Die jeweils 4 Programme mit 12 Konzerten drücken diese Mannigfaltigkeit auch in ihren jeweiligen Themen aus. (Siehe Programme und Komponisten).

Werke von über 300 verschiedene Komponisten wurden bisher aufgeführt.

Über 2000 verschiedene gespielte Werke in annähernd 600 Konzerten.

180 Musiker/innen haben bisher mitgewirkt.

Auch CD-Aufnahmen gehören zum Tätigkeitsspektrum des Ensembles.

bisher zwei künstlerische Leiter : Ernst Friedrich Wilhelm Bodensohn, Gründer des Ensembles und Leitung bis 1990 und Jochen Baier seit 1991 .


 

Probleme

Der gemeinnützige Trägerverein der Konzertreihe, das Quantz-Collegium e.V., gegründet 1991, ist sehr klein (ca. 40 Mitglieder/innen) und überaltert.

Die ganze Organisation der gesamten Konzertreihe wird über 30 Jahren ausschließlich von zwei Personen geleistet, die dies Ehrenamtlich tun. Das Aufgabenspektrum ausserhalb der eigentlichen Konzerttätigkeit ist immens: Organisation des Kartenverkaufes, die inhaltliche Konzeption der Konzerte, alle finanziellen Belange rund um den Verein und der Konzertreihe von Briefbogen bis Gema, rechtliche Belange, Versicherung, Vertrag mit den Staatlichen Schlössern und Gärten, Werbung, Pressearbeit, Programmtexte, Gestaltung der umfangreichen Homepage etc....

Die einzige öffentliche Unterstützung finanzieller Art gibt es seitens der Stadt Rastatt im Rahmen der Vereinsbezuschussung, die sich nach Anzahl der Vereinsmitglieder richtet. (ca. 100 € jährlich)

Alle Ausgaben werden durch die Eintrittsgelder erwirtschaftet. Die Hauptausgaben hierbei sind die Honorare für die Musiker/innen und die Raummiete, die an die Staatlichen Schlösser und Gärten zu entrichten ist. Natürlich gibt es auch noch zahlreiche andere Unkosten: Notenmaterial, Instandhaltung der Kostüme, ein Cembalo wurde angeschafft, welches ganzjährig in Schloß Favorite steht,etc.....

Um wirtschaftlich zu sein, können nur sehr geringe Honorare an die Musiker/innen ausgezahlt werden. Das führt oft dazu, dass zu wenig Proben durchgeführt werden können, wenn es nicht zur Selbstausbeutung der Musiker/innen kommen soll.

Auch in unserer Region gilt: immer mehr Veranstalter teilen sich die immer kleiner werdende „Klassik“-Zuhörerschaft. Ausserdem ist der „Klassikmarkt“ extrem auf grosse Namen ausgerichtet, so dass die kleine Dinge in den Nischen schwer überleben.


Zukunftsaussichten

Es soll versucht werden, neue Mitglieder für den Verein Quantz-Collegium e. V. zu gewinnen, um die Altersstruktur zu ändern und auch die Anzahl der Mitglieder zu erhöhen. Gedacht ist hierbei an neue Mitglieder aus Menschen der Region, die zu schätzen wissen, dass ein solch kleiner Verein und Ensemble seit 65 Jahren ein Konzertreihe in der Stadt Rastatt veranstaltet und damit seit so langer Zeit einen bedeutenden kulturellen Beitrag leistet.

Die Aufgaben dieser sehr umfangreichen Unternehmung auf mehrere Schultern verteilen. Dazu werden mehr Menschen benötigt die Aufgaben übernehmen können (siehe Vereinsversammlung)

Inhaltliche Konzeption ändern. Um mehr und auch neue Menschen für die Konzerte zu begeistern, sollten die Inhalte und die Programmatik erweitert werden. Das Wesentliche dieser Konzertreihe ist die unglaubliche Vielfalt der Barocken und klassischen Epoche entdeckt zu haben und so viele sehr unbekannte Komponisten wieder zu entdecken, um die Faszination dafür mit den Zuhörer*innen zu teilen. Warum diese Spektrum, die unbekannten Komponisten mit den Bekannten in den Programmen zu mischen, nicht auch auf spätere Zeiten der Musik erweitern ? Das Quantz-Collegium praktiziert da schon lange etwas, was heutzutage sowieso „in Mode“ ist. Das musikalische Spektrum zu erweitern und neu zu setzen, so dass ein vielfältigeres künstlerisches Angebot möglich ist, könnte ein Ziel sein. Die „Zukunftsmusik“ für ein weiter entwickeltes Quantz-Collegium: Musik von Barock bis zur Moderne aufzuführen? Das würde u.a. die Aufgabe der Kostümierung bedeuten. Auch hätte das eventuell Auswirkung auf Titel der Konzertreihe.

Auch andere Konzepte z.B. Kinderkonzerte stehen auf der Ideenliste.

Sponsoring intensivieren und sich auf die Suche nach weitere Unterstützer*innen machen.

Größere Partizipation der Musiker/innen in der Organisation.